Besuch der Ausstellung Turm Forum Stuttgart 21
Am Samstag, dem 12. April 08 hat eine Gruppe Interessierter die bereits seit 1997 eingerichtete Ausstellung zu Stuttgart 21 oder neuerdings zum “Herzen Europas” im Turm des Stuttgater Hauptbahnhofs besucht.
Eindrucksvoll wird auf 3 Ebenen anhand eines Films und mehrerer Modelle das Zukunftsprojekt, der konzipierte Umbau des Kopf- in einen Durchgangsbahnhof und die neue Trasse von Stuttgart nach Ulm vorgestellt. In einer informativen und kompetenten Führung wurde den Besuchern das Konzept erläutert und anhand der Modelle, die auf Knopfdruck auch Einblick in den unterirdischen Bahnhof mit 8 Durchgangsgleisen und den blütenförmigen Oberlichtern aus Sicherheitsgllas geben, der Umbau erläutert.
Anhand eines anderen Modells, bei dem die Umbaumaßnahmen rund um den Bahnhof auf den heutigen Gleisanlagen erläutert werden, konnte das Konzept für die Bebauung des frei werdenden, 100 Hektar großen, Areals besichtigt werden. Auf der Seite zur Heilbronner Straße sollen überwiegend Büroflächen – neue erste Adresse in Stuttgart- und nur wenige Wohnungen entstehen. Auf der Seite zum Schloßgarten sollen überwiegend Wohnungen, auch hier wohl eine exclusive Wohnlage, und eine Erweiterung des unteren Schloßgartens und des Rosensteinparks mit insgesamt 20 Hektar entstehen.
Des weiteren wurde anhand einer Schautafel der Neubau der Trasse Stuttgart- Ulm , mit Einbindung des Flughafens und der Neuen Messe, dargestellt. Mit dieser Maßnahme soll die Region Stuttgart an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen werden.
Das Konzept für den Umbau scheint schlüssig zu sein. In unserer schnelllebigen Zeit ist eine komfortable Ost-West-Verbindung ( Paris-Bratislava )innerhalb Europas wichtig, zumal sie dazu beitragen soll, dass wesentlich mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene verlegt wird. Die Bahn muss eine echte Alternative zu den so umweltschädlichen Kurzflügen werden.
Mit diesem Bauvorhaben sollen auch die Fahrtstrecken innerhalb der Region Stuttgart wesentlich verkürzt werden, was ein nicht unwesentlicher Gesichtspunkt für die Pendler innerhalb der Region ist.
Was die Finanzierung des Projekts angeht, tragen den Löwenanteil der Bausumme von insgesamt 4,8 Milliarden Euro (Stand Juli 2007) für beide Projekte der Bund, die Bahn und das Land Baden-Württemberg. Die Stadt Stuttgart wird nach heutigem Stand mit lediglich 31,5 Millionen Euro an den direkten Baukosten beteiligt sein, diese Summe ist durch Rücklagenbildung im Gemeindehaushalt bereits abgesichert.
Haben uns nicht in der Vergangenheit Großprojekte wie die Neue Messe oder das Projekt “Transrapid” gezeigt, dass die Kosten für ein Projekt- vor allem wenn 10 Jahre Bauzeit konzipiert sind- heute noch gar nicht absehbar sind ?
Bleibt zu hoffen, dass die Gelder, die in Stuttgat 21 fließen, nicht der Grund für Kürzungen im Nahverkehr auf dem flachen Land sind.
Trotz allem lohnt es sich, die Ausstellung im TurmForum zu besuchen, um sich selbst eine Meinung zu bilden. Der Eintritt ist frei.
Ingrid Rieker
