SPD Markgröningen & Unterriexingen

Bericht zur Veranstaltung am 21.09.2012,

Veröffentlicht am 16.10.2012 in Veranstaltungen

Kommunale Energieversorgung – was wir zur Energiewende beitragen können.
Zu Beginn der Veranstaltung war die Besichtigung der Sonnenweide an der Ludwig-Heyd-Schule. Herr Borowski erläuterte den Interessenten die Entstehungsgeschichte des AK Energie der Lokalen Agenda, welche ihren Ursprung in der Agenda 21 hat, ein in Rio de Janeiro von den Vereinten Nationen beschlossenes Aktionsprogram für nachhaltige Entwicklung. Die Nachhaltigkeit in der Energieerzeugung war Anlass für einige Bürger, sich in dem Arbeitskreis zu engagieren. Unterstützt wurde Herr Borowski von Herrn Porth, der die Anlage an der Ludwig-Heyd-Schule installierte.

Herr Porth erzählte von den Schwierigkeiten, welche eine Baugenehmigung auf einem denkmalgeschützten Gebäude mit sich bringt. Die technischen Herausforderungen waren zum einen die Photovoltaik-Anlage optimal zur Sonne auszurichten, aber auch die Sicherheit der einzelnen Platten vor äußeren Einwirkungen zu gewährleisten. Die Sonnenweide an der LHS hat bis zu unserem Besuch 87.701 kWh ins Netz eingespeist. Wenn man bedenkt, dass in 2009 der Pro-Kopf-Stromverbrauch bei ca. 6.800 kWh pro Jahr liegt, ist diese Leistung der Anlage beachtlich. Wichtig ist auch, dass bis zum heutigen Zeitpunkt allein durch diese Anlage ca. 44 Tonnen CO2 eingespart wurde.


Anschließend begann der 2. Teil der Veranstaltung– das Gespräch mit Herrn Blasenbrei-Wurtz, Gründer und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Energiegenossenschaft Ingersheim – Betreiber der im Kreis Ludwigsburg viel diskutierten Windkraft-Anlage.
Herr Blasenbrei-Wurtz erklärte den Zuhörern die wichtigsten Punkte für eine effiziente und auf regenerativen Ressourcen basierende Energieversorgung vor Ort. Die globale Erderwärmung führt zu einem schnelleren Abschmelzen der Polarkappen. Durch den erhöhten Ausstoß von CO2 wird der Klimawandel beschleunigt. Herr Blasenbrei-Wurtz sieht das Problem sowohl bei der Industrie als auch bei den Privathaushalten. Bei der Stromerzeugung in Kohlekraftwerken wird zum einen CO2 ausgestoßen und zum anderen warmer Wasserdampf erzeugt, der in die Luft abgegeben wird. Durch veraltete und mit hohem Energieverbrauch ausgestattete Maschinen und Geräten in der Industrie und im Haushalt wird diese Art von Stromproduktion indirekt gefördert. Auch verursacht der zunehmende Autoverkehr immer mehr Abgase. Ein Umdenken muss bei der Bevölkerung stattfinden – so wie es nach der Atomkatastrophe in Japan in zum Teil in Deutschland bereits stattgefunden hat.
Aber nicht nur die Energieerzeugung stellt vermehrt ein Problem dar, sondern auch der Transport von Energie – vor allem der Strom, der in Offshore Parks (Windräder auf offener See) in der Nord- und Ostsee erzeugt wird und in den Süden transportiert werden muss. Dies erfordert eine Erneuerung der vorhandenen Netze. Die Bundesnetzagentur rechnet mit einem Investitionsbedarf von ca. 1,2 Mrd. Euro.

Nach Ansicht von Herr Blasenbrei-Wurtz leistet die dezentrale Energieversorgung einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Er berichtete von dem Bau des Ingersheimer Windrads und die dazugehörigen Windmühlen, gegen die viele Befürworter ankämpfen mussten. Nach einer Umfrage der Ingersheimer SPD steht die Bevölkerung hinter dem Projekt. Eine Bürgerbeteiligung bei dieser Thematik ist von großer Bedeutung.

In Markgröningen hat die Sonnenweide bereits unter Beweis gestellt, dass eine Investition zur regenerativen Energiegewinnung mit Bürgerbeteiligung erfolgreich ist – sowohl ökologisch sinnvoll als auch ökonomisch rentabel. Herr Borowski kann nur empfehlen, Projekte zur Gewinnung von Strom aus alternativen Energiequellen voranzutreiben. Die Kommunalpolitik wird die unterschiedlichen Wege zur Energiegewinnung unterstützen. Nur so können wir den Weg zu nachhaltigem Handeln erfolgreich gehen.
Für Blasenbrei-Wurtz sind auch weitere verschiedene Möglichkeiten einer Energiegewinnung denkbar. Die Versorgung von Wohngebieten über Holzhackschnitzelanlagen und die Gewinnung von Strom und Wärme durch Blockheizkraftwerke oder über Geothermie sind weitere Möglichkeiten für die dezentrale Energieversorgung.

Aktive Bürger können diese Entwicklung positiv beeinflussen.

 

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